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Saison 2016/17 – Regeländerungen: Was ist neu?

18.07.2016 - eingetragen von Martin Diederich

Die Europameisterschaft ist Geschichte und Portugal ist Europameister geworden. Aus Sicht der Schiedsrichter war dieses Turnier auch ein voller Erfolg, es gab kaum Szenen, die kontrovers diskutiert wurden. Umso erstaunlicher, da es einige Regeländerungen gab, die vor dem Turnier eingeführt wurden. Diese Regeländerungen gilt es nun aus Sicht der Waldenbucher Schiedsrichter im „Alltagsgeschäft“ anzuwenden.

Der Stamm der anrechenbaren Waldenbucher Schiedsrichter ist vergangene Saison gleich geblieben: Neben Manuel Bayha waren es noch Martin Diederich, Andre Hertwig, Christian Runge, Wolfgang Schumacher und Leonard Knittel, die wieder rund 300 Spiele zu leiten hatten. Spitzenreiter ist hier wieder Wolfgang Schumacher, der mit 112 Spielen den Großteil der Spiele geleitet hat. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dafür – leidenschaftliche Schiedsrichter wie Wolfgang sind der Grund dafür, dass unsere Jugendlichen und die aktiven Mannschaften Woche für Woche einen ausgebildeten Schiedsrichter haben. Auch Sie als Zuschauer sind gefragt, wenn es auch in Zukunft genügend Freiwillige geben soll, die diesem Hobby nachgehen. Fair Play ist nicht nur von den Spielern, sondern auch von den Zuschauern gefordert.

Nun aber zu den angesprochenen Regeländerungen: Das Regelbuch wurde zur Saison 2016/2017 grundlegend überarbeitet, dadurch sollen die Spielregeln einfacher und übersichtlicher werden. Eine Änderung war für jeden, der sich ein EM-Spiel vom Anpfiff an angeschaut hat, offensichtlich: Es ist kein Muss mehr, den Ball beim Anpfiff nach vorne zu spielen. Darüber hinaus sind nun Logos und Embleme der nationalen Fußballverbände oder Vereine an den Eckfahnen erlaubt.

Weitere wichtige Änderungen (Auszug):
> Ein Spiel wird nicht mehr fortgesetzt, wenn ein Team weniger als sieben Spieler hat.
> Greifen Teamoffizielle, Auswechselspieler oder des Feldes verwiesene Spieler ins Spiel ein, so wird das mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet. Versucht einer dieser Personen ein Tor zu verhindern, berührt den Ball dabei zwar, aber der Ball geht ins Tor, so wird fortan auf Vorteil und Tor entschieden.
> Spieler können nun nicht erst mit dem Betreten des Spielfeldes zum Anpfiff, sondern schon ab der offiziellen Platzkontrolle durch den Schiedsrichter mit einer gelben oder roten Karte sanktioniert werden.
> Ein behandelter Spieler muss das Spielfeld nicht mehr verlassen, wenn der Gegenspieler eine persönliche Strafe bekommen hat und die Behandlung nicht länger als 20-25 Sekunden dauert.
> Dreifachbestrafung ist nun Auslegungssache: Es muss nicht mehr zwingend ein Spieler, der eine klare Torchance verhindert des Feldes verwiesen werden. Findet das Foul im Strafraum statt und galt der Angriff dem Kampf um den Ball, so kann der Schiedsrichter den Spieler nur verwarnen. Halten, Ziehen, Stoßen, kein Versuch, den Ball zu spielen sowie grobes Foulspiel oder Tätlichkeit führen weiterhin zu einem Platzverweis.
> Beim unzulässigen Täuschen oder bei einem falschen Schützen gibt es unabhängig von der Wirkung des Strafstoßes immer einen indirekten Freistoß für die verteidigende Mannschaft.

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